Wunderthausen. Roggenmehl, Weizenmehl, Hefe und Wasser. Mehr braucht es eigentlich schon gar nicht, um ein gutes Brot zu backen. Carsten Bernhardt ist gelernter Bäcker und kennt sich somit bestens mit Brot aus. Als Verantwortlicher des Backhaus-Teams sorgte er mit seinen Kollegen dafür, dass das Backhausfest der Backgemeinschaft und des Vereins zur Pflege der Dorfgemeinschaft in Wunderthausen wieder ein voller Erfolg wurde. Und die Anforderungen sind hoch: längst ist das Backhausfest in Wittgenstein eine beliebte Veranstaltung geworden. Aus ganz Wittgenstein kommen Schaulustige angereist, um beim Backen live dabei zu sein und frisches Brot zu kaufen. Der Duft nach frischem Brot und angefeuerten Öfen zog nun am Samstag, 3. August, und Sonntag, 4. August durch die Straßen. Bereits ab 4 Uhr war das Team um Carsten Bernhardt an diesem Tag schon am Ofen, denn die Nachfrage ist groß. In ganzen sieben Öfen mit je 60 Broten wurden die Bestellungen zubereitet. Der Teig dafür wurde bereits am Freitag vorbereitet. Rund 500 Brote gingen an diesem Wochenende über die Theke. Das Backen erfordert dabei ein gewisses Fingerspitzengefühl. Das Team um Bernhardt weiß genau, worauf dabei zu achten ist. Das Brot darf etwa nicht zu lange auf den Holzbrettern liegen, damit der Gärprozess nicht zu weit fortschreitet. Doch auch zu kurz sollte er nicht lagern. Für ungefähr eine Stunde kommen die Brote dann in den Ofen. Wenn das Brot eine gute Farbe hat, wird es dann aus dem Ofen genommen. Die Backgemeinschaft ist dabei übrigens auch eine Wandergemeinschaft. Für Bäcker Frank Schuster ist dabei eins besonders wichtig: „Man hat das gleiche Hobby und Ziel. Und es ist immer wieder ein tolles Erlebnis, mit den besten Freunden solche Touren zu machen oder zusammen Brot zu backen.“ Auch der Zusammenhalt würde durch diese Wandertouren – ob in den Alpen, in Südtirol oder in Slowenien – deutlich gestärkt. Der Erlös des Verkaufs kommt dabei dem Backhaus zugute. Denn auch diese Tradition erhält sich nicht von selbst. Das Backteam zeigt sich zufrieden. „Wir haben gestern schon gut was weggeben können an Brot, und wir sind zuversichtlich, dass heute noch alles weggehen wird“, weiß Bernhardt zu berichten, während er sich mit den Worten „Ich backe jetzt noch einen Ofen“ wieder ans Werk machte. Am Sonntagnachmittag wurde dann auch noch etwas Musik geboten. Mit „HoJoe“ konnten zwei Voll-
blutmusiker aus Bad Laasphe einen gelungenen Abschluss bieten. Zusammengefasst waren die Veranstaltenden „sehr zufrieden“ mit ihrem Fest, so Carsten Bernhardt. Und für die Besucherinnen und Besucher steht eins Fest: das nächste Backhausfest kann gar nicht früh genug kommen. Doch bis dahin muss man sich noch ein wenig gedulden.

Bildunterschrift: Großen Andrang gab es beim Backhausfest in Wunderthausen. Das frische Brot und auch der Kuchen, der nach dem Brot noch in den Ofen geschoben wird, erfreuen sich immer großer Beliebtheit.

(Foto: Peter Kehrle | Stand: 09.08.2024, 08:00 Uhr)