Bad Berleburg. Es ist zweifelsohne eine der größten Veranstaltungen in Wittgenstein. Tausende Besucherinnen und Besucher strömen von nah und fern in die Odebornstadt, um das Spektakel zu verfolgen. Die Rede ist natürlich vom Schützenfest in Bad Berleburg. Drei Tage lang ist dann in Bad Berleburg Ausnahmezustand, wenn wieder der glücklichste Schütze ermittelt wird. So steht es auch auf der Königsmedaille, denn nicht immer gewinnt der treffsicherste Schütze, eine Portion Glück gehört nun mal auch dazu. Denn die Konkurrenz ist stark. So auch in diesem Jahr. Einen spannenden Wettkampf lieferten sich zuletzt noch Martin Sonneborn und Leonard Kroh, der den meisten eher als „Leo“ bekannt ist. Span um Span wurde von dem prächtigen Wappentier abgetragen. Am Ende spaltete der letzte Schuss das Tier und der hölzerne Aar viel zu Boden. Unmittelbar danach wurde der neue König in die Luft erhoben und ins Königszelt getragen. Dieser ist kein anderer als Leo Kroh. Sein erster Gratulant ist dabei auch gleich sein größter Konkurrent gewesen: nach dem Siegestreffer fiel Martin Sonneborn seinem Gegner und neuen König um den Hals. Seinen Erfolg hatte Kroh bereits voraus gesagt, denn bereits im letzten Jahr war für ihn klar, dass er in 2024 auf den Königsvogel mitschießen würde und auch den Vogel von der Stange reißen würde. Dass Kroh ein talentierter Schütze ist, hat er schon vor fünf Jahren bewiesen. Damals konnte er bereits den Jugendvogel für sich gewinnen.

Seinen Worten, fünf Jahre nach dem Jugendvogel auch den Königsvogel schießen zu wollen, hat er Taten folgen lassen. Und das mit gerade mal 24 Jahren. Somit ist er nun der jüngsten Schützenkönig in der Odebornstadt. Der ein oder andere Hobbyhistoriker wird nun bereits den Finger heben. Zum Teil auch zurecht: Mit Fritz Becker gab es im Jahre 1951 einen noch jüngeren Schützenkönig, jedoch galten damals noch nicht die aktuellen Regularien. Denn heute muss man mindestens 24 Jahre alt und bereits fünf Jahre Mitglied des Vereins sein, um auf den Königsvogel anzulegen. Somit ist Kroh nun ganz offiziell der jüngste Schützenkönig. Zu seiner Königin erkor er Franziska Wahl. Für die 27-jährige gab es da auch gar nichts zu bedenken. Als Kroh sie fragte, ob sie seine Königin sein wolle, sagte sie sofort ja. Die Insignien des Vogels gingen an Reinhard Skwarr (Krone), Oliver Schlaf (Zepter) und Cedric Pfister (Reichsapfel). Henry Althaus ist der neue Geck. Beim Preisschießen konnten sich Max Hackenbracht (Preis der Hauptleute), Lasse Rother (Preis der Jungschützen), Herbert Marburger (Preis der Schießgruppe), Steve Dussat (Preis der ehemaligen Könige), Helmut Schneider (Preis der Ehrenmitglieder), Ulrich Soase (Preis des Fredensborg Rings), Hendrik Lai (Preis der Schützengesellschaft Haderslev), Frank Carstensen und Jens Jörgensmich (beide Gästepreis) behaupten. Weitere Preise gingen an Meik Hövelmann, Ludwig Bettelhäuser, Marti Neutzler, Ralph Peters, Kilian Spies, Roland Kaiser, Jürgen Halverscheid, Chris Göbel, Klaus-Dieter Zissel, Dirk Winzer, Ludwig-Martin Winter, Lea Janson, Heiko Wittenborn, Karl-Heinz Winter, Hubertus Schäfer, Sandra Jensch und Alexander Bald. Die Feierlichkeiten lockten Tausende Besucherinnen und Besucher an. Während der Schützenplatz bereits komplett gefüllt war, versammelten sich ebenso zahllose Menschen um die Highlights des Wochenendes live mitzuerleben. Vom Mitternachtskonzert über den großen Zapfenstreich bis hin zur Polonaise und dem Schwenker auf dem Festgelände waren die Gäste vollauf begeistert. Und auch der Test der neuen Zapfanlage kam gut an. So gut sogar, dass im nächsten Jahr wohl noch etwas mehr Bier bereitgestellt werden muss.

Bildunterschrift: Beim Schwenker erklommen die Musikerinnen und Musiker der Freiwilligen Feuerwehr Netphen die Dächer des Schützenplatzes und sorgten für ordentlich Stimmung.

(Fotos: Peter Kehrle | Stand: 09.07.2024, 13:33 Uhr)