Bad Berleburg. Am Montag, 22. Juli, wäre der bekannte Bad Berleburger Künstler mit Schweizer Wurzeln genau 100 Jahre alt geworden. Nachdem der Wittgensteiner Heimatverein e.V. bereits in seinem vorletzten Heft mit mehreren Beiträgen eine ausführliche Ehrung Kreutters vorweggenommen hatte, war es ihm nun ein besonderes Anliegen, diesen runden Geburtstag würdig zu begehen. Unter der sachkundigen Führung von Angelika Kreutter, der ältesten Tochter des Künstlers, unternahmen Vertreter des Wittgensteiner Heimatvereins, der Kulturgemeinde Bad Berleburg, der BLB-Tourismus GmbH sowie des Vereins Bad Berleburg Markt und Tourismus am Samstag, 20. Juli, eine Ausfahrt der besonderen Art. Bei strahlendem Sonnenschein traf sich die mehr als 20 Personen zählende Gruppe zunächst in Schwarzenau an der ehemaligen Alexander-Mack-Schule, wo sich Wolfgang Kreutter bereits 1950 mit einem großflächigen Kunstwerk an der Giebelfassade verewigt hatte. Dort stellte er unter anderem heimische Wild- und Nutztiere beim friedlichen Grasen dar. Nach der Besichtigung der von Kreutter gestalteten Fenster in der kühlen Schwarzenauer Kirche ging es zum Friedhof des Dorfes, wo ein von Kreutter geschaffenes Schieferkreuz und eine Metalltruhe in Buchform angeschaut werden konnte. In dem Behältnis sind sämtliche Gefallene der beiden Weltkriege, die aus Schwarzenau stammten, verzeichnet. Hinter der eindrucksvollen Truhe entstand das Gruppenfoto. Danach fuhren alle Teilnehmer zur Raumländer Kirche, in deren Außenanlage ein großer, von Kreutter behauener Schieferblock das letzte Abendmahl Christi darstellt. Nach einem Gang durch die Sammlung der Dauerleihgaben im Gebäude der Stadtverwaltung Bad Berleburg begab sich die Gruppe in den „Herrengarten“ im Stadtzentrum. Nirgends ist die Dichte der Kunstwerke Kreutters dichter als in diesem Ensemble der öffentlichen Gebäude Amtsgericht, Polizei, Christus-Haus und Johannes-Althusius-Gymnasium. Abschluss der Ausfahrt war der Besuch einer Ausstellung von 20 Kunstwerken im Eiscafé San Remo, wo bei einem Sektempfang auf den runden Geburtstag Wolfgang Kreutters die Gläser erhoben wurden. Fazit eines Teilnehmers: „Man muss nicht unbedingt in die großen Museen reisen, um sich von Werken berühren zu lassen.“

Bildunterschrift: In der Metallruhe von dem Künstler Wolfgang Kreutter sind sämtliche Gefallene der beiden Weltkriege, die aus Schwarzenau stammten, verzeichnet.

(Foto: privat | Stand: 02.08.2024, 06:20 Uhr)