Erndtebrück. Immer auf dem neuesten Stand und wie kaum ein anderer Arbeitsplatz der Bundeswehr mit umfassendem technischem Know-how ausgestattet. Das ist das Systemzentrum 25 in Erndtebrück. Durch den Wandel der Technik auch selbst im stetigen Wandel. Für Programmierer eine der spannendsten Dienststellen der Bundeswehr, die den Umbruch von einer Einsatzarmee zurück zur Landes- und Bündnisverteidigung in den Domänen Luft und Weltraum produktiv begleitet. Die Softwareschmiede der Luftwaffe für die NATO-integrierte Luftverteidigung entwickelt bereits seit 2015 auch Programme für die Weltraumnutzung. Und so ist es nur konsequent, dies auch im Namen dieser einzigartigen Dienststelle zu zeigen. Oberst i.G. Uwe Angermeyer, Kommandeur Unterstützungsverbände im Luftwaffentruppenkommando, hat nun das Systemzentrum 25 in „Air and Space Software Center“ umbenannt.

Fortschritt und Herausforderungen

Die Hard- und Softwareentwicklung schreitet schnell voran. Alte Schnittstellen und Technologien werden einfach weggelassen und neue Standards werden definiert. Privat kann das ärgerlich sein, wenn genutzte Programme nicht mehr laufen. Bei militärischen Systemen ist es jedoch nicht hinnehmbar. Hard- und Softwarespezialisten in Erndtebrück schließen seit über fünfzig Jahren die entstehenden Lücken zwischen langlebigen militärischen Systemen und der schnell fortscheitenden Informationstechnik. Dabei passen sie die Systeme an die sich ändernden militärischen Forderungen an.
Im Air and Space Software Center pflegen diese hochspezialisierten Fachleute rund 20 unterschiedliche IT-Systeme und Software, die beispielsweise bei der Überwachung des gesamten deutschen Luftraums durch den Flugführungsdienst der Luftwaffe zum Einsatz kommen. Und „pflegen“ heißt Softwareentwicklung und ISO-zertifiziertes Qualitäts-
management auf Industrie-Niveau, heißt Kooperation und Zusammenarbeit mit IT-, Luft- und Raumfahrtunternehmen, sowohl national als auch international.

Übersicht und Entscheidung

Der Einmarsch Russlands in die souveräne Ukraine zeigt die Fragilität des lange als sicher geglaubten sicherheitspolitischen Gefüges in Europa. Hieraus ist ein neuer, ein deutlicher Anspruch gerade an die Bundeswehr und an die Luftwaffe erwachsen. Der Fokus liegt nun erneut auf der Landes- und Bündnisverteidigung – auf der Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr. Für die Luftwaffe ist dies nicht alles neu; bereits vor der Zeitenwende stellte sie rund um die Uhr und an jedem Tag im Jahr die Sicherheit im Luftraum für Deutschland und das Bündnis, integriert in die NATO-Strukturen, sicher. Mit Aufstellung des Weltraumlage-
zentrums erweiterte sich diese Aufgabe bis ins All. Ziel muss es sein, so Oberst i.G. Angermeyer „… das Lagebild in der 3. Dimension darauf auszurichten, dass die Luftwaffe – und damit die Bundesrepublik Deutschland – auf Basis von hochverfügbaren, integren und vertraulichen Daten den kleinen Moment Informationsvorsprung erhält, der Überraschungen verhindert und Entscheidungsträgern den notwendigen Handlungsspielraum verschafft.“ Diesem Ziel fühlen sich nicht nur die Fachleute im nun Air and Space Software Center genannten Systemzentrum, sondern alle an der Überwachung von Luft- und Weltraum eingesetzten Kameradinnen und Kameraden sowie zivilen Mitarbeitern verpflichtet.

Bildunterschrift: Offizielle Umbenennung vollzogen: Oberst i.G. Uwe Angermeyer (rechts im Vordergrund), Kommandeur Unterstützungsverbände Luftwaffentruppenkommando zusammen mit dem Leiter des Air and Space Software Center, Oberstleutnant Henning Rutz (links im Vordergrund).

(Foto: privat | Stand: 17.07.2024, 09:15 Uhr)