Hemschlar. So mancher Schütze geht mit dem festen Ziel in den Wettkampf um die Königswürde, den Hölzernen Vogel von der Stange zu reißen. Für manchen kommt diese Entscheidung erst während des Schießens. Für Hemschlars neuen Schützenkönig war es noch spontaner. Moritz Schmidt hat zunächst nur aus Spaß auf den Vogel geschossen. Doch dann hat ihm das Schießen immer mehr Spaß gemacht. Der hartnäckige Vogel war allerdings gar nicht von der Idee zu begeistern, von der Stange geschossen zu werden. Sage und schreibe 820 Schuss wurden an diesem Tag auf den hölzernen Aar abgegeben. Immer wieder zappelte der Vogel hin und her, wurde beinahe runter geschossen, richtete sich doch wieder aus und gab seinen letzten Halt nicht auf. Somit beweist Moritz Schmidt nicht nur Spontanität, sondern auch noch mehr Durchhaltevermögen als der Vogel und setzte sich gegen seine Konkurrenz durch.

Der Hofstaat rund um Moritz Schmidt und Jana Becker wird das Königspaar im kommenden Regentschaftsjahr unterstützen.

Ebenfalls auf den Vogel schossen sein Bruder Joel Schmidt, Silas Weiß, Richard Herrmann, Frederik Afflerbach und Maik Bender. Besagter Vogel ist dabei ein ganz besonderer: zum letzten Mal wurde der Vogel von Helmut Bald angefertigt. Seit fast einem viertel Jahrhundert beweist Bald nun schon sein Geschick und seine Handwerksgabe beim Bau des Vogels. Nun kann sich der 68-jährige aber entspannt zurücklehnen, denn der Vogelbau ist in guten Händen. Mit einem jungen Tischler aus den Reihen des Vorstandes kann der Verein auch weiterhin auf einen talentierten Vogelbauer zählen. Also ist es nur gerechtfertigt, dass ausgerechnet dieser Vogel so lange zu bestaunen blieb. Letztendlich musste er sich allerdings doch den Schüssen geschlagen geben. Ebenso spontan wie Schmidt ist auch dessen Königin Jana Becker: diese war bei dem Königsschuss von Schmidt gar nicht dabei. Über dessen Erfolg erfuhr sie, indem sie gefragt wurde, ob sie ein Kleid besitze. Das hatte sie zum Glück vorsorglich eingepackt. Und auch der Hofstaat musste noch organisiert werden. Doch auch das konnte dem neuen Schützenkönig gelingen.

Die Konkurrenten lieferten sich beim Vogelschießen einen äußerst spannenden Wettkampf.

Die Insignien gingen an Rudi Otto (Krone), Elke Bender (Zepter), Axel Benfer (Reichsapfel), Leandra Grebe (linker Flügel) und Lars Uwe Bald (rechter Flügel). Weitere Preise sicherten sich Ralf Bätzel, Helen Bürger, Helmut Bald, Dirk Henk, Joel Schmidt, Jona Hoffmann und Jule Mühmel. Bei der Jugend sicherten sich Jurek Henk (Krone), Nelly Hilbig (Reichsapfel) und Svea Hüster (Zepter) die Insignien. Svea Hüster konnte sich dabei jedoch nicht nur das Zepter sichern, sondern auch den Vogel erlegen und ist damit die neue Jugendkönigin und Nachfolgerin von Hardy Martin. Als Kinderkönig konnte sich Mika von der Ahé durchsetzen. Die Preise gingen an Sara-Jane Dreisbach (Krone), Clemens Dickel (Zepter), Emma Hilbig (Reichsapfel), Mika von der Ahé (linker Flügel) und Katie Müsse (rechter Flügel). Als Gastvereine konnten die Freien Schützen Edelweiß Rinthe, der Schießverein Birkefehl und der Schützenverein Berghausen begrüßt werden. Für die musikalische Begleitung sorgten am Samstag das Blasorchester Bad Berleburg und die Partyband „Hitmix“. Im Rahmen des Schützenfestes konnte zudem Manfred Klanchnik für 40-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt werden.

Bildunterschrift: Der neue Schützenkönig in Hemschlar, Moritz Schmidt, zusammen mit seiner Königin Jana Becker und dem Hofstaat.

(Foto: Peter Kehrle | Stand: 18.06.2024, 15:53 Uhr)